Wie alles begann…

Im Jahre 1911 ergriffen die damaligen Gründer unserer Anlage Wienecke, Fliege, Beinhauer, Tünnermann und Stämmler die Idee, von Dr. D. M. Schreber, der ein Befürworter der Gartenpflege war, im Bochumer Norden eine Gartenanlage entstehen zu lassen. Die ersten Treffen hierfür fanden noch in der Wohnung von Herrn Tünnermann in der Lessingstraße 61 statt. Die wichtige Gründerversammlung fand am 07.11.1911 und die erste Mitgliederversammlung mit insgesamt 30 anwesenden Mitgliedern folgte dann am 13.07.1912, abgehalten in der Restauration Parkschlösschen, wo der Verein den Namen Bochumer Schrebergartenverein „Erholung am Stadtpark“ erhielt. Wichtige grundlegende Vorarbeiten, wie die Anpachtung des Geländes, wurden bereits vor der Hauptversammlung getätigt. Hierbei wurden von dem damaligen Gutsbesitzer Höhne von seinem westlich der Bergstraße und südlich der Vierhausstraße gelegenen Grund zehn Morgen Land zum Preis von  0,45 Mark/Quadratrute ab den 01.01.1913 für drei Jahre und 0,50 Mark für die folgenden sieben Jahre gepachtet. Insgesamt wurde der Pachtvertrag für zunächst zehn Jahre abgeschlossen und von den Mitgliedern in der Versammlung vom 13.07.1912 angenommen und genehmigt.

Der Grundriss für die Anlage, wie er zum größten Teil heute noch besteht, wurde von dem damaligen Mitbegründer und Architekten Stämmler entworfen und bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24.09.1912 genehmigt. So entstanden 94 Gärten mit je 15-20 Quadratruten (1 Quadtratrute » ca. 8,5182 m²). Die einzelnen Gärten wurden auf der damaligen Versammlung in der Gaststätte Imberg an die Mitglieder verlost.

Für die Beschaffung der Geldmittel wurde von der Stadt, die schon damals Verständnis für die Erholung der Bürger aufbrachte, ein Darlehen in Höhe von 8000 Mark bewilligt. Die Aufschließungsarbeiten, von vier Gärtnereibetrieben und einer Klempnerfirma durchgeführt, nahmen 7000 Mark des Darlehens in Anspruch. Die Gesamtanlage erhielt eine Weißdorneinfriedung, die Wege wurden befestigt, Wasserleitungen verlegt, Zäune errichtet und Bäume und Sträucher gepflanzt. In die Mitte der Anlage wurde, nach der Idee der Schreberbewegung, eine Wiese als Spielplatz und Schulgarten für die Jugend angelegt. Wegen der geringen Beteiligung der Jugend an den Schulgärten, wurden diese dann wieder eingezogen und an neue Mitglieder verpachtet.

Erste Satzung des Bochumer Schrebergartenvereins
„Erholung am Stadtpark“